Medialising brain diseases: interactions between research and mass media (MEDIANEURO)

Im Rahmen des Projekts soll, aufbauend auf dem Mediatisierungsansatz, systematisch erforscht werden, wie sich die Medienorientierung von Wissenschaftler*innen auf den Prozess der Wissensproduktion und -vermittlung auswirkt. Den theoretischen Hintergrund dieses Projekts bildet die Medialisierungsthese, die besagt, dass 1) Wissenchaftler und Wissensorganisationen vermehrt nach medialer Aufmerksamkeit streben und daher ihre Arbeit und Kommunikation zunehmend der Medienlogik anpassen und 2) dass Medien sich umgekehrt auch zunehmend am Wissenschaftssystem orientieren. Insbesondere werden folgende (potentielle) Auswirkungen der Medialisierung auf das Wissenschaftssystem und auf die Gesellschaft untersucht (alles am Beispiel neurowissenschaftlicher Forschung):

  1. Passt sich die Themenauswahl wissenschaftlicher Journals an die Themenauswahl des Journalismus an?
  2. Haben Übertreibungen in wissenschaftlichen Pressemitteilungen und/oder wissenschaftlichen Veröffentlichungen im Laufe der Zeit zugenommen?
  3. Werden wissenschaftliche Studien, die zuvor medialer Aufmerksamkeit erlangt haben, häufiger von anderen Wissenschaftlern zitiert?
  4. Erlangen zunehmend solche wissenschaftlichen Studien mediale Aufmerksamkeit, die mit gesellschaftlich relevanten Themen verknüpft sind?
  5. Werden zunehmend "renommierte" Wissenschaftler*innen in den Medien zitiert?

 

Laufzeit: 05/2019 – 04/2022

 

Förderer

 

 

Beteiligte Wissenschaftler

Prof. Dr. Markus Lehmkuhl (Projektleitung)

Dr. Sarah Kohler (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Dr. Melanie Leidecker-Sandmann (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)