Verstehen und Verständigung im digitalen Raum
Kommunikation im digitalen Raum und in den Sozialen Medien ist niedrigschwellig und vielstimmig: (Fast) jede*r kann Beiträge posten, sich an Diskussionen beteiligen und den digitalen Diskursraum nutzen.
Die aktuelle Diskursöffentlichkeit lässt sich als ein Netzwerk von Akteur*innen und Inhalten beschreiben, die durch kommunikative Akte miteinander verbunden sind. Dabei können „neue“ Akteur*innen (z. B. Influencer*innen, Aktivist*innen) sehr große Communities bilden, die traditionelle Inhalte in den Schatten stellen. Verstehen und Verständigung stellt für die sprachlich orientierte Medienforschung die kommunikativen Gelingenskriterien (z. B. Adressatenorientierung, Herstellen von Common Ground etc.) im Digitalen auf den Prüfstand. Das wird durch synthetische Medien verschärft, bei denen Diskurs-Inhalte durch Technologien der Künstlichen Intelligenz verändert oder generiert werden. Die zunehmende Polarisierung von digital geführten Diskursen lässt diese Aspekte ebenso akut werden wie das vermehrte Auftreten von Fake News und Verschwörungsnarrativen. Verstehen und Verständigung ist nicht zwingend an Tatsachenbezug gekoppelt – im Zweifel gilt das, was kohärent wirkt, als „richtig“. Wie nehmen Diskursteilnehmer*innen diese Kommunikation wahr und wie ist Verstehen und Verständigung rezeptionsseitig zu beurteilen?
Mit der Jahrestagung der Fachgruppe Mediensprache – Mediendiskurse der DGPuK möchten wir (diskurs-) und pragmalinguistische, rezeptionsanalytische, kommunikationswissenschaftliche sowie rhetorische Perspektiven auf das Thema eröffnen.
Mehr Informationen zu Fragestellungen und Themen finden Sie im Call for Papers.
Die Tagung findet vom 29.02. bis 01.03.2024 im Triangel Space in der Kaiserstraße 89, 76133 Karlsruhe, nur wenige Gehminuten vom Kollegiengebäude Mathematik entfernt statt.
Zur Einstimmung auf die Tagung veranstalten wir in Zusammenarbeit mit dem Projekt RHET AI am Vorabend eine interaktive öffentliche Lesung mit dem österreichischen Lyriker Jörg Piringer. Die Lesung mit anschließender Paneldiskussion findet am Mittwoch, dem 28. Februar ab 19.30 Uhr im Kollegiengebäude Mathematik, Gb. 20.30, Englerstraße 2, Raum 0.014 statt. Mehr Infos zur Lesung finden Sie hier.
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Tagungsprogramm
Das Programm als PDF zum Download finden Sie hier.
Uhrzeit | Vortragende | Programm |
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09:00-09:15 | Annette Leßmöllmann | Begrüßung und Tageseröffnung |
09:15-10:45 |
Kerstin Fischer |
Keynote Reden mit Robotern. Über die Verständigung mit künstlichen sozialen Agenten |
10:45-11:15 | Nina Janich | Da irren die Experten? Epistemische Ansprüche und Vorwürfe und ihre Verhandlung in Wissenschaftsblogs |
11:15-11:30 | Kaffeepause | |
11:30-12:00 | Valentina Roether, Felix Böhm | Friedlicher Protest als Common Ground Zur Verständigung deutsch- und spanischsprachiger Klimaaktivist*innen in sozialen Netzwerken |
12:00-12:30 | Ruben Burkard | Inszenierung von Wissenschaft in Videos - Erfolgreiche Wissensvermittlung via Youtube |
12:30-13:30 | Mittagspause | |
Panel: "Könnt Ihr mich sehen?": Szenarien der Onlinepräsentation | ||
13:30-14:00 | Fabian Ruth | Evidenzbasierte Strategien der Adressat*innenorientierung in wissensvermittelnden Onlinepräsentationen |
14:00-14:30 | Oliver Gent | Chironomie vs. Chirologie: Rhetorik der Gestik unter den Vorzeichen des Digitalen |
14:30-15:00 | Jutta Krautter | Der (erzwungene) Blick in den Spiegel – Selbstbetrachtung bei Onlinepräsentationen aus rhetorischer Sicht |
15:00-15:15 | Kaffeepause | |
15:15-15:45 | Nina Kalwa | (Nicht-)Verstehen verstehen – Potenziale einer qualitativen digitalen Linguistik |
15:45-16:15 | Fabian Erhardt | Was sind „epistemische Strategien“? Grundzüge einer rhetorischen Epistemologie des digitalen Raumes |
16:15-16:45 | Patrizia Attar, Franziska Buresch | Zwischen Aufklärung und Intransparenz: Schließen sich der Begriff Blackbox und das Konzept Verstehen aus? |
17:00-18:00 | Fachgruppentagung | |
18:30 | Gemeinsames Abendessen in Carls Wirtshaus |
Uhrzeit | Vortragende | Programm |
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Panel: Verständigung unter Risikobedingungen Krisenkommunikation im Internet am Beispiel der COVID-19-Pandemie, Hans-Jürgen Bucher, Annette Schulze |
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09:00-09.30 | Johanne Mayer | Strategien der Pandemiekommunikation auf YouTube und Instagram |
09:30-10:00 | Bettina Boy | Zur Rezeption behördlicher Pandemiekommunikation auf YouTube und Instagram |
10:00-10:30 | Annett Schulze, Dinah Leschzyk | Im Spannungsfeld von Restriktionen und Rechten: Diskursive Konstruktionen von ‚Freiheit‘ in der digitalen Pandemiekommunikation von Behörden |
10:30-11:00 | Fabian Brand | Entgrenzung der Akteure und Grenzen der Verständigung |
11:00-11:15 | Kaffeepause | |
11:15-11:45 | Thomas Heintz | Narration und Verständigung in der Online-Berichterstattung anhand des Public-Health-Diskurses um die Heinsberg-Studie |
11:45-12:15 | Victoria Kozlova | Examining the Intersection of Incel and Crypto Bro Phenomena: A Linguistic Qualitative Study of Harmful Ideologies in Cryptocurrency-Focused Communities |
12:15-12:45 | Anna-Marie Köhler, Salina Weber | ChatGPT als der ideale Tutor? Eine Ethos-Frage |
12:45-13:00 | Wrap-Up und Tagungsende |
Empfehlungen für die Mittagspause
Bäckereien, Imbisse und Restaurants für die Mittagspause finden in unten stehender Karte oder im hier verlinkten PDF.
Informationen zu Hotels
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Hotel Erbprinzenhof
Nutzen Sie bis zum 04.02.2024 gerne unser Zimmerkontingent für Übernachtungen zwischen dem 28.02.-01.03.2024. Bitte nennen Sie dazu bei der Reservierung das Stichwort "DGPuK":
- Kosten Einzelzimmer 81,00 EUR pro Nacht (inkl. Frühstück)
- Kosten Doppelzimmer 106,00 EUR pro Nacht (inkl. Frühstück)
- kostenfreie Stornierung bis zwei Tage vor Anreise um 18:00 Uhr
Intercity Karlsruhe
- Kosten Einzelzimmer 90,00 EUR pro Nacht (inkl. Frühstück)
- kostenfreie Stornierung bis 21.02.2024